D4Dairy: Weiterer Schritt zur Datenvernetzung
von Lukas Kalcher (Kommentare: 0)
Schnittstelle zwischen RDV und Futtermittellabor Rosenau in Betrieb
Das möglicherweise größte Digitalisierungsprojekt innerhalb der österreichischen Landwirtschaft ist noch keine zwei Jahre jung. Unter der Leitung der ZuchtData startete im Oktober 2018 mit 44 Partnern aus der Wirtschaft und Wissenschaft ein gemeinsamer Forschungs- und Praxisverbund, mit dem erreicht werden soll, Daten entlang der Wertschöpfungskette Milch zu vernetzen und daraus einen Mehrwert für die Wissenschaft und Praxis zu generieren. Seit Montag, den 22. Juni gibt es jetzt auch eine Schnittstelle zwischen dem Futterrationsprogramm im Rinderdatenverbund RDV und dem niederösterreichischen Futtermittlabor Rosenau. Damit konnte ein weiterer wichtiger Meilenstein sowohl in der Vernetzung als auch in der Weiterentwicklung des RDV-Futterrationsprogramms erreicht werden. In der Praxis sieht es dann folgendermaßen aus. Die Analyseergebnisse von LandwirtInnen eingesandten Futtermittelproben werden direkt aus dem Futtermittellabor in den Futterrationsrechner übernommen. Egal, welche Inhaltsstoffe im Futtermittellabor untersucht werden, die nicht untersuchten Inhaltsstoffe werden aus einem passenden Standardfuttermittel ergänzt, sodass immer alle Werte in der Rationsberechnung verfügbar sind. Damit der Landwirt diese Daten auch im Futterrationsrechner automatisch nutzen kann, muss dieser seine ausdrückliche Zustimmung zur Vernetzung dieser Daten geben. Das Online-Rationsberechnungsprogramm steht allen Kontrollbetrieben kostenlos zur Verfügung. Der Einstieg erfolgt über den Rinderdatenverbund, www.zar.at oder über die Homepages der Landeskontrollverbände. Die Freischaltung des Programmes sowie weitere Informationen erhalten Sie beim zuständigen LKV.
„Für die österreichische Rinderzucht ist es sehr erfreulich, dass sich so viele innovative LandwirtInnen, Firmen, KlauenpflegerInnen und TierärztInnen für eine Teilnahme am D4Dairy-Projekt entschlossen haben, um gemeinsam mit der Wissenschaft an der Weiterentwicklung der Rinderwirtschaft zu arbeiten. Die Nutzung der neuesten Technologien, umfangreicher Datengrundlagen in Kooperation mit renommierten Wissenschaftlern und Experten aus verschiedenen Fachbereichen soll des Weiteren für Vorsorge und Früherkennung von Erkrankungen und die Verbesserung der Tiergesundheit genutzt und dadurch das Wohl der Tiere und die Lebensmittelqualität verbessert werden. Oberstes Ziel ist es, über das Projekt die Vielzahl an unterschiedlichen Daten am Milchviehbetrieb und entlang der Wertschöpfungskette zu sammeln, untereinander unter Berücksichtigung des Datenschutzes auszutauschen und Synergien einer gemeinsamen Nutzung auszuloten. Mit dieser neuen Schnittstelle ist damit ein weiterer Schritt in diese Richtung gelungen“, so die Konsortialleiterin von D4Dairy, Dr. Christa Egger-Danner (ZuchtData).
Auswahlmöglichkeit der wichtigsten Fertig- und Mineralfuttermittel nach Firmen geordnet. In der Auswahl „Gruppe“ kann das gesuchte Futter (Kraftfutter oder Mineralfutter) gewählt werden. Im Feld „Herkunft“ kann gezielt nach Firmen gesucht werden.
Sinnvollerweise soll mit Futtermitteln gerechnet werden, die am Betrieb vorhanden sind und die durch eine Futtermittelanalyse in ihrer Zusammensetzung bekannt sind. Die Zusammensetzung der Futtermittelanalyse wird auf Wunsch des Landwirtes direkt vom Futtermittellabor Rosenau übermittelt.
Für die Berechnung der Ration werden die Daten jedes einzelnen Tieres herangezogen (Rasse, Laktationsnummer, Laktationstag, Gewicht, Milchmenge, Fett- und Eiweißgehalt).